Sarstedt. Wäre es nach seinem Vater gegangen, Clemens Meyer-Kobbe wäre heute Wissenschaftler. Dem jungen Mann stand Anfang der 1990er Jahre eine erfolgversprechende Karriere offen. Meyer-Kobbe, Jahrgang 1958, hatte im Laser-Zentrum Hannover den Doktor gemacht und genoss als Forscher viele Freiheiten. Zudem konnte er mit einem Diplom als Ökonom aufwarten.

Doch der Spezialist entschied sich anders. Er kaufte einen gebrauchten Laser, baute eine Hinterhofgarage zur Werkstatt um und wagte den Sprung in die Selbstständigkeit. Fast anderthalb Jahre lebte die Familie vom Einkommen der Frau. „Dann endlich hat sich unsere Idee auf dem Markt durchgesetzt“, berichtet Meyer-Kobbe.

Heute ist der Maschinenbauingenieur und Ökonom ein erfolgreicher Unternehmer, seine Firma MeKo Laser Materialbearbeitung international erfolgreich und schon lange in einen repräsentativen Neubau umgezogen. Seine Mitarbeiter stellen Komponenten für den Maschinen- und Anlagenbau, die Medizintechnik sowie die Luftfahrt- und Auto-Industrie her.

Bei jeder Investition wird weiter digitalisiert

MeKos Geschäft sind Sonderaufträge, von wenigen Stücken bis hin zu großen Serien. Im Kern geht es immer um Bleche und Rohre und deren Bearbeitung, aber auf allerhöchstem Qualitätsniveau – via Laserschneiden, -schweißen und -bohren. „Mit dem Laser kann man hochpräzise arbeiten“, erklärt der Unternehmer, in dem noch immer die Neigung zum Forschen und Entwickeln brennt.

Sein Motto als Geschäftsmann: „Service und Qualität setzen sich durch.“ So lässt sich Meyer-Kobbe zum Beispiel eigens Bleche walzen, um unterschiedliche Qualitäten, Stärken und Güteklassen anbieten zu können. Etwa 600 verschiedene Sorten hat der Betrieb auf Lager und kann deshalb recht kurzfristig Prototypen fertigen.

Interne Abläufe hat das Unternehmen bereits stark digitalisiert. Meyer-Kobbe hält den Hype um Industrie 4.0 zwar für etwas übertrieben, macht auf seine Weise aber mit: „Wir achten bei jeder Investition darauf, weiter zu digitalisieren.“

Spezialisten von MeKo entwickeln Maschinen selbst

Noch ergäben sich für sein Unternehmen keine neuen Geschäftsmodelle, sagt der Firmenchef. Wohl aber würden Änderungen bei der Arbeitsorganisation und neue Wertschöpfungsketten durch zunehmend digitale Prozesse kommen.

Die Maschinen dafür entwickeln und bauen Spezialisten von MeKo selbst. Und auch die Software schreiben eigene Experten, damit die Firma vor externen Zugriffen geschützt ist. Datensicherheit steht für MeKo eben ganz weit oben.

Technischer Vorsprung gegenüber Wettbewerbern, Präzision und Qualität der Produkte – Clemens Meyer-Kobbe sieht darin wichtige Voraussetzungen, um am Standort Sarstedt nahe Hannover weiter erfolgreich zu sein.

Firma MeKo: Per Laser zu höchster Präzision

  • MeKo in Sarstedt hat sich auf die hochpräzise Materialbearbeitung mit Laserstrahlen spezialisiert.
  • Die Mitarbeiter produzieren Komponenten für Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik sowie Flugzeug- und Autohersteller.
  • Gefertigt wird rund um die Uhr; so kann MeKo Komponenten zeitnah weltweit verschicken.
  • Bearbeitet werden verschiedenste Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium und Titan.
Werner Fricke
Autor

Werner Fricke kennt die niedersächsische Metall- und Elektro-Industrie aus dem Effeff. Denn nach seiner Tätigkeit als Journalist in Hannover wechselte er als Leiter der Geschäftsstelle zum Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall. So schreibt er für aktiv über norddeutsche Betriebe und deren Mitarbeiter. Als Fan von Hannover 96 erlebt er in seiner Freizeit Höhen und Tiefen.

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