Wenn die Tage wieder länger werden, spürt Jens Bordeaux so ein Kribbeln in den Beinen. „Dann freue ich mich schon auf unser jährliches Trainingslager“, sagt der 46-Jährige. Seit einigen Jahren organisiert der gelernte Industriemechaniker und Elektroniker Radrenntrainings für Kollegen und Freunde auf Mallorca.

Das ist aber nur eine Aktivität des sympathischen Bremers. Er ist auch als Betriebssanitäter tätig und hilft dem Nachwuchs bei Technikfragen weiter. Und er ist seinem Arbeitgeber, dem Bremer Autozulieferer thyssenkrupp System Engineering, seit über 30 Jahren treu geblieben.

Nur einen Steinwurf entfernt, in Vegesack, ist Bordeaux aufgewachsen. „Ich wollte schon immer etwas mit Technik machen“, erzählt er. „Daher bot sich eine Lehre im Vorgängerbetrieb Johann A. Krause Maschinenfabrik an.“

1985 startete er dort eine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Industriemechaniker. Weil er vielseitig interessiert ist, machte er danach noch den Elektroniker.

„Wenig später wurde der Lehrberuf des Mechatronikers eingeführt, der beide Bereiche zusammenführt“, erinnert er sich. Dass er insgesamt zwei Jahre länger als die Mechatronik-Azubis lernen musste, sieht er gelassen. „Es war keine verlorene Zeit, ich habe ja auch mehr gelernt.“

Es folgte der Zivildienst beim Roten Kreuz, wo er zum Rettungssanitäter ausgebildet wurde. „Nach der Rückkehr in die Firma fragte man mich, ob ich als Betriebssanitäter aktiv werden will“, erzählt er. Bordeaux willigte ein und macht den Job neben seiner regulären Arbeit bis heute.

Vielfältig gestaltete sich auch sein Berufsweg bei thyssenkrupp System Engineering. Zunächst war er dafür zuständig, Produkte vor der Auslieferung zu prüfen. Das mit 4.000 Mitarbeitern weltweit aktive Unternehmen baut und vertreibt mit über 800 Mitarbeitern in Bremen schlüsselfertige Montage- und Testsysteme zur Herstellung von Motoren, Getrieben und Achsen für Autobauer und ihre Zulieferer.

Nach der Jahrtausendwende wechselte Jens Bordeaux in den weltweiten Support und war bei Inbetriebnahmen von Montage- und Testsystemen bei Kunden in aller Welt dabei. 2008 änderten sich Aufgaben von Bordeaux erneut. „Seitdem bin ich mit rund 20 Kollegen für die Unterstützung, Auswahl und Überwachung externer Dienstleister verantwortlich“, sagt er. „Ziel ist es, unsere Anlagen beim Endkunden zu installieren und in Betrieb zu nehmen.“

Von dem Wissen, das er in drei Jahrzehnten gesammelt hat, lässt er auch die kaufmännischen Auszubildenden profitieren. Wann immer sie eine Frage zu technischen Zusammenhängen haben, hilft Bordeaux ihnen weiter, auch ohne offiziellen Ausbildungsauftrag.

Teamarbeit ist ihm wichtig, eine reibungslose Kommunikation mit Kollegen, Dienstleistern und Kunden – und ein gutes Arbeitsklima. „Ich will auch Spaß am Job haben, dafür muss die Gesamtstimmung passen“, sagt Bordeaux.

Und fügt hinzu, dass im Betrieb eine sehr familiäre Atmosphäre herrsche. „Die trägt sicher viel zum Gesamterfolg des Unternehmens bei“, sagt er und lächelt gewinnend – auch das ein kleiner Beitrag zur guten Stimmung.

Lothar Steckel
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Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.

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