Bietigheim-Bissingen. Stellen Sie sich mal vor, Sie werden mit einigen fremden Menschen für eine Woche in eine Metropole irgendwo in der Welt geschickt. Ihre Aufgabe: einen Kurzfilm drehen, zum Thema Innovation. Puh! Oder eher: Wow?

Verrückte Dinge sind eben oft besonders interessant. Darauf setzt der Anlagenbauer Dürr aus Bietigheim-Bissingen (bei Stuttgart). Er hat schon zum fünften Mal zur „Dürr Challenge“ eingeladen, bei der drei solche Teams auf die weite Reise geschickt werden. Mehr als 400 Bewerber wollten dabei sein!

Dürr ist Weltmarktführer für Lackier- und Produktionsanlagen und damit weniger bekannt als viele Marken für Endverbraucher. „Wir wollen mehr junge Leute auf uns aufmerksam machen“, so Paul Eckert, Leiter Personalentwicklung. Das gelingt offenbar: „In Arbeitgeber-Rankings werden wir immer besser.“

Zigtausendfach geklickte Videos

Vielleicht auch, weil das Interesse an dem Wettbewerb für Studierende stetig wächst. Die Videos der ersten vier Runden wurden im Web schon fast 40.000 Mal geklickt.

Einer der ersten Teilnehmer war Hauke Bensch. „Ich saß in einer langweiligen Vorlesung“, erzählt er, „da sah ich in einer Zeitschrift eine Anzeige von Dürr.“ Diesen Firmennamen hatte er bis dahin gar nicht gekannt. Bensch schaffte es in die Challenge, erlebte eine unvergessliche Woche in São Paulo. Dann machte er bei Dürr seine Masterarbeit – und blieb bis heute in der Firma.

Die Sieger 2017 wurden kürzlich gekürt, stilecht in einem Kino. Auf Platz eins: Team „Silicon Valley“, Maschinenbau-Student Philipp Peter Rieck war dabei. Er findet: „Ein Unternehmen stellt sich uns Studenten doch auf diese Weise wesentlich interessanter vor, als wenn es nur zum Einschicken von Bewerbungsunterlagen aufruft.“

Barbara Auer
aktiv-Redakteurin

Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Stuttgart vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs – auch gerne mal mit der Videokamera. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.

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