Achterbahn-Fans geben sich nicht mit ein bisschen Auf und Ab zufrieden. Sie wollen den ultimativen Adrenalin-Kick erleben. Laut Roller Coaster DataBase – einer Website, die alle stationären Achterbahnen der Welt listet – gibt es weltweit ungefähr 5.500 Achterbahnen. Die meisten, und zwar 1.500 davon, stehen in China. In Deutschland stehen momentan 246 Achterbahnen.

Die Achterbahn-Typen unterscheiden sich jedoch in puncto Baumaterial, in der Anzahl der Überschläge, in Länge, Höhe und Schnelligkeit. Die Passagiere sitzen, liegen oder stehen. Egal ob Asien, Europa oder USA: Achterbahn-Rekorde finden sich überall auf der Welt. In der folgenden Bilderstrecke zeigt aktiv die 10 spektakulärsten Roller Coaster:

Die längste Achterbahn

Foto: Toro Yamanaka/AFP/Getty Images

Bis dato unschlagbar lang ist die Strecke der „SteelDragon 2000“ im japanischen Kuwana. Sie jagt im Freizeitpark Nagashima Spa Land über eine Strecke von knapp 2,5 Kilometern. Vier Minuten lang ist man mit der Stahl-Achterbahn bei maximal 153 Stundenkilometern unterwegs. Überquert werden mehrere Hügel, darunter eine Abfahrt aus rund 94 Metern. Einen Looping gibt es jedoch nicht.

Die höchste Achterbahn

Foto: dpa

Die weltweit höchste Achterbahn steht in den USA im Six Flags Great Adventure Park in Jackson (New Jersey). Die „Kingda Ka“ fährt hoch auf 139 Meter – das entspricht etwa 45 Stockwerken! Die Fahrt auf den „Drop of Doome“ ist kein Zuckerschlecken: Die Bahn beschleunigt in 3,9 Sekunden auf 206 Stundenkilometer. Dann nimmt sie den Anstieg im 90 Grad Winkel und fällt ebenso steil ab. Es folgt eine 270-Grad-Spirale. Die Konkurrenz schläft nicht: Der „SkyScraper“ in Orlando (Florida) soll 2020 den „Kingda Ka“ vom Thron stoßen. Die Achterbahn wird 153 Meter hoch und gleicht einer senkrecht aufgebauten Spirale.

Die schnellste Achterbahn

Foto: Robert Cianflone/Getty Images

Den Geschwindigkeitsrekord hält die „Formula Rossa“ in Abu Dhabi (Vereinigte Emirate). Sie ist Teil der 2010 eröffneten Ferrari-World. Die Fahrt ist nichts für Nervenschwache: In nur 4,9 Sekunden beschleunigt der Roller Coaster von 0 auf sagenhafte 240 Stundenkilometer – 100 Stundenkilometer sind schon nach 2,9 Sekunden erreicht. Die Strecke ist rund 2 Kilometer lang, die Fahrt dauert 1:30 Minuten. Die Autos sind Nachbauten des Formel-1-Wagens „Rosso Scuderia“.

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Die Achterbahn mit den meisten Überschlägen

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Wer in „The Smiler“ im britischen Themenpark „Alton Towers“ steigt, sollte nicht nur starke Nerven haben, sondern vor allem einen robusten Magen. Die Achterbahn schießt in 2,45 Minuten durch 14 Inversionen – dazu zählen neben Loopings auch andere Überkopfelemente wie Korkenzieher und die Cobra-Roll. Warum der Name „The Smiler“? Angeblich wirkt bei der Fahrt eine so hohe Belastung auf den Körper ein (die g-Kraft), dass man am Ende mit einem breiten Lächeln aussteigt. Oder das Ganze macht einfach Spaß.

Der schnellste Multi-Launch-Coaster

Selbstverständlich hat auch Deutschland atemberaubende Achterbahnen zu bieten. Im Sommer 2016 eröffnete im Phantasialand in Brühl bei Köln „Taron“ – der schnellste und in seiner Bauart längste Multi-Launch-Coaster der Welt. „Launched Coaster“ sind Achterbahnen, die nicht durch die Abfahrt von einem Hügel, sondern katapultartig beschleunigt werden. Die Brühler Stahlachterbahn wurde gleich mit zwei solcher Starts versehen – und zwar mit dem intensivsten Katapult-Antrieb weltweit. Die für das Phantasialand typische, verflochtene Bauweise spiegelt sich auch in der Konstruktion der Achterbahn wieder. Ganze 116 Mal kreuzt sich „Taron“ im Streckenverlauf selbst – ebenfalls Weltrekord!

Die steilste Achterbahn

Foto: Yoshikazu Tsuno/AFP/Getty Images

Spektakulär! Die „Takabisha“ im japanischen Freizeitpark Fuji-Q Highland gilt als die steilste Achterbahn der Welt. Für diesen Rekord zählt die erste Abfahrt (der sogenannte „first drop“). Und die ist bei „Takabisha“ mehr als senkrecht – sie hat ein Gefälle von unglaublichen 121 Grad. Nach 112 Sekunden hat man die Fahrt mit sieben Überschlägen geschafft. Die Bahn fährt dabei auf bis zu 43 Meter Höhe und erreicht 100 Stundenkilometer.

Die schnellste Holzachterbahn

Bis hierher haben wir Stahl-Konstruktionen vorgestellt. Manche Achterbahnen sind jedoch aus Holz. Die schnellste dieser Art wurde im Juni 2016 in Tennessee im Freizeitpark Dollywood eingeweiht. „Lightning Rod“ erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 118 Stundenkilometern. Lange war Deutschland Rekordhalter: Die „Colossos“ im Heide-Park Soltau erreicht 110 Stundenkilometer. In Europa ist sie damit noch immer spitze. Die älteste, sogar noch aktive Holzachterbahn ist übrigens die „Leap-the-dips“ im Lakemont Park (USA) von 1902.

Die längste Holz-Stahl-Konstruktion

Foto: sixflags.com

Sogenannte Hybrid-Achterbahnen bestehen aus Holz und Stahl. Dabei sind zum Beispiel die Stützen aus Holz, und die Schiene ist aus Stahl. In den USA eröffnete 2015 der Superlativ unter diesen Achterbahnen: Der „Twisted Colossus“ im Six-Flags-Park in Los Angeles. Mit seiner rund 1,5 Kilometer langen Strecke ist er der längste Hybrid-Coaster der Welt. Höhepunkte bilden zwei 39 Meter hohe und 80 Grad steile Abfahrten.

Die teuerste Achterbahn

Foto: AP

Nicht alle Parks und Hersteller legen die Kosten ihrer Attraktionen offen. Im „Disney’s Animal Kingdom“ in Florida steht aber wohl die teuerste Achterbahn-Konstruktion der Welt. Die „Expedition Everest“ führt zum Teil durch einen künstlichen Berg. Dort fährt sie zeitweise sogar rückwärts. Die Bahn wurde 2006 eröffnet und soll satte 100 Millionen US-Dollar gekostet haben. Zum Vergleich: „The Smiler“ (2013) kostete etwa 26 Millionen Dollar.

Die größte transportable Achterbahn

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Alle hier vorgestellten Achterbahnen sind in den Freizeitparks fest installiert. Bis auf diese hier: Die „Olympia Looping“ ist transportabel. Das erste Mal kam sie 1989 auf dem Münchner Oktoberfest zum Einsatz, dort gehört sie seitdem zum „Inventar“. Auch auf anderen Volksfesten wird sie aufgebaut. Sie ist bis heute die größte transportable Achterbahn und die einzige ihrer Art mit fünf vollständigen Loopings. Sie ist 1,25 Kilometer lang und wird 100 Stundenkilometer schnell. Für den Transport werden 50 Eisenbahnwaggons benötigt. Zehn Monteure brauchen eine Woche, um die Bahn aufzubauen.